Weihnachten 1963: Eine Reise von Dubai nach Khor Fakkan
Weihnachten 1963 in Dubai, da sollte man sich doch etwas Besonderes einfallen lassen. So kam es, dass sich sechs Personen auf den Weg machten, mit zwei Landrovern und Fahrern quer über die arabische Halbinsel an den Golf von Oman zu fahren. Unser Ziel war die Gegend um Kohr Fakkan.

Zuerst mussten wir die Wüste, die uns von den Bergen trennte, bewältigen, was uns in sechs Stunden gelang. Dann begann eine lange, sehr interessante, aber beschwerliche Fahrt über die Berge.

Es gab keine Straße wie man sie heute auch in den VAE kennt. Man musste sich auf eigene Faust einen Weg durch einen Wadi suchen, und nur stellenweise gab es kurze neben dem Wadi verlaufende Schotterpisten.

Um auch die Piste nicht zu verfehlen, mussten wir uns immer an vorgegebene Spuren halten, die meist durch Lastwagen gezogen wurden. Es gab keine andere Möglichkeit einigermaßen sicher über die Berge zu kommen. Erst nach über zwölf Stunden Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht.
Mitten in der Wüste stand eine windgetriebene Wasserpumpe.
Die erwähnte Fahrspur im Wadi.
Die Piste war teilweise extrem steil.
Eine gefährliche Durchfahrt - doch genau hier verlief die Spur, denn auch die Lkw mussten diese schmale Stelle durchqueren.
Die Hochebene von "Hatta".
Danach fuhren wir durch ein anderes Wadi in Richtung Golf von Oman.
Die ebenen Flächen waren Teil der Straße.
: Immer wieder begeisternd: die faszinierende Landschaft.
Eine willkommene Pause im Wadi.
Mächtig über der Landschaft: eine malerische Burg.
Kohr Fakkan im Dezember 1963, damals ein idyllischer Fischerort.
Kohr Fakkan im Mai 2000 von selben Standort aus fotografiert.
Ein herrlicher Ausblick, den ich im Dezember 1963 sehr genossen habe.
Im Hintergrund die Ortschaft Khor Fakkan im Dezember 1963.
Als Zelt benutzten wir einen aufgeschnittenen Gummi- Sauerstofftank, den wir für die Sauerstoffproduktion nicht mehr benötigten. Im Bild Bob Mc.Allen von der englischen Bauaufsicht und Herr Steukovitsch.
Das Abendessen hat uns Kollege Fuchs zubereitet. Auf einem Petroleum-Kocher versuchte er, eine Suppe zu kochen, was sehr viel Zeit in Anspruch nahm, indem er in einem großen Topf etwas Wasser und Suppenpulver zum Kochen brachte. Die erste Kostprobe war ihm zu stark, also schüttete er Wasser nach, danach war die Suppe zu dünn, also wieder Suppenpulver hinein und so weiter. Am Ende hatten wir einen großen Topf voll mit Suppe, der für mehrere Tage reichte, allerdings war die Suppe viel zu kräftig. Von dieser Kochkunst habe ich leider kein Bild, denn es war schon Nacht.
Fischverkauf in der Bucht von Kohr Fakkan im Jahre 1963.
Ohne jede Hektik - die beschauliche Bucht von Kohr Fakkan im Dezember 1963.
Die Reparatur einer Feder am Auto wurde notwendig. Die "Straßen" forderten ihren Tribut.
Die Belastung eines Autos auf solchem Untergrund ist enorm - auch mit einem Defekt der Autofederung muss man rechnen. So mussten wir vor der Rückreise in Kohr Fakkan noch eine gebrochene Blattfeder wechseln. Der örtliche "Mechaniker" hatte keine Originalfeder, auch nicht gebraucht, in seinem Schuppen. Wir haben uns dann mit ähnlichen Blattfedern beholfen. Die Fahrt zurück nach Dubai verlief zum Glück ohne einen weiteren Schaden.

Heute ist man über die vierspurigen Straßen in weniger als zwei Stunden gemütlich am Ziel. Wahrlich kein Abenteuer mehr.