Alle der zahlreichen Wirtschafts-Verlage in Deutschland haben Bücher mit Verhaltensregeln in Dubai und den anderen VAE veröffentlicht. Nicht ohne Grund, denn oft sind es Kleinigkeiten, die über einen guten Ausgang geschäftlicher Besprechungen entscheiden. Was für Geschäftsreisende in Dubai gilt, kann aber auch für Urlauber, die Kontakt zu den Einheimischen suchen, von großer Bedeutung sein. Die echten Emiratis sind westlichen Ausländern gegenüber sehr aufgeschlossen, höflich, tolerant und überaus gastfreundlich. Man verzeiht schnell Verstöße gegen Sitten und Gebräuche, weiß man doch, dass dies nie bewusst geschieht. Sie freuen sich aber umso mehr, wenn sie bemerken, dass ein Gast sich um richtiges Verhalten bemüht. Dies gilt vor allem beim Bemühen, sich innerhalb der traditionell arabisch-islamischen Lebensweise zu bewegen ohne sich anzubiedern. Eine der Voraussetzungen dafür ist die Kleidung: 1. Damen und Herren sollten sich sehr bedeckt kleiden. 2. Nimmt man eine Einladung an, dann sind bei einem Mann Anzug und Krawatte Zeichen von Respekt, bei einer Frau ist ein Kostüm oder ein Hosenanzug angebracht. Ein Rock sollte immer weit über die Knie gehen. 3. Araber achten sehr darauf, wer Markenkleidung trägt. Es ist für sie ein Zeichen von Wohlstand und hoher Bildung, aber auch ein Zeichen von Respekt. 4. Auch in Dubai gilt die linke Hand als unrein, das müssen Linkshänder unbedingt beachten. Man darf nicht mit der linken Hand grüßen, ein Geschenk überreichen oder entgegennehmen. 5. Die Begrüßung von Arabern und Ausländern erfolgt durch einen leichten Händedruck. Frauen werden mit etwas mehr Zurückhaltung begrüßt. Es reicht aber auch ein kurzes Kopfnicken. Westliche Frauen müssen warten, bis ihnen der arabische Mann die Hand zur Begrüßung reicht. Tut er dies nicht, dann ist dies keine Abwertung, sondern eine Ehrerbietung. 6. Möchte man seine Gastgeber mit einem Geschenk überraschen, dann auf keinen Fall mit Blumen. Kein Problem ist es, Kindern eine Kleinigkeit mitzubringen. 7. Hat der arabische Gastgeber einen Titel (z.B. Professor oder Doktor), so muss man den Titel unbedingt in die Anrede integrieren. Hat man das Glück, mit jemanden aus der Herrscherfamilie zusammenzutreffen, dann ist unbedingt die Anrede „Your Highness“ zu verwenden. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass das Wochenende am Donnerstag und am Freitag ist. Üblich ist, dass das Wochenende am Donnerstag um 12.00 Uhr beginnt, der Freitag unserem Sonntag ähnelt. Ramadan Der Fastenmonat beginnt 2008 am 1. September, dann gelten andere Arbeitszeiten und selbst Teile der Wirtschaft Dubais ruhen komplett. Geschäftsreisende meiden deshalb den Fastenmonat. Im öffentlichen Raum Dass Paare in der Öffentlichkeit Körperkontakt unterlassen sollten, das ist bekannt. Doch man muss auch wissen, dass es offiziell nicht erlaubt ist, eine Frau anzusprechen, und sei es nur, um sie nach dem Weg zu fragen. Das gilt vor allem für Frauen, die islamisch gekleidet sind. Peinlichkeiten Man sollte sich mit großen körperlichen Gesten etwas zurückhalten, denn viele Bewegungen oder Zeichen gelten als Beleidigung. So zum Beispiel muss auch Angela Merkel darauf achten, ihr beliebtes Zeichen Daumen und Zeigefinger zu einem O zu formen, nicht zu verwenden. Es ist ein anales Zeichen und eine hochgradige Beleidigung. Man sollte auch nie ein klar und deutlich ausgesprochenes Nein verwenden. Das ist unhöflich, man sollte eine Ablehnung gekonnt umschreiben. Die Sprache Ohne Englisch kommt man nicht weit, wenn man mit Einheimischen ins Gespräch kommen möchte. Besonders beliebt sind in Dubai Visitenkarten, die aber auch in Englisch verfasst sein sollten – sie sind ein hervorragender Einstieg für eine Kontaktaufnahme. Araber haben oft große Probleme deutsche Nachnamen auszusprechen, deshalb nennen sie ihren Gast oder Gesprächspartner oft beim Vornamen. Das ist keine Anbiederung, sondern eine Notlösung. Es ist auch noch kein Grund, den arabischen Gastgeber beim Vornamen zu nennen, wenn er es nicht ausdrücklich wünscht. Das Zeitgefühl Zeit und Pünktlichkeit spielen auch in Dubai keine große Rolle. Es ist nicht unüblich, dass Verabredungen nicht eingehalten werden, ohne diese vorher abzusagen.