Dubai News - Ramadan


16.09.2008 17:49 Uhr
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Dubai: Muslime wollen keine mampfenden Ausländer während des Ramadan sehen

Das Meinungsforschungs-Institut Maktoob-Research in Dubai hat eine Umfrage gemacht, deren Ergebnis nicht überrascht: 62 Prozent der muslimischen Emiratis sind der Meinung, das es für Andersgläubige, die in einem arabischen Land lebten, verboten werden sollte, während des Ramadan in der Öffentlichkeit tagsüber zu essen und zu trinken. Immerhin gaben auch vier Prozent der befragten Muslime an, dass sie selbst nicht fasten.

Man muss die 62 Prozent in der Tat auch verstehen. Es ist wahrlich kein Vergnügen, wenn man selbst Kohldampf schiebt und dabei anderen beim Essen zusehen muss, wenn einem die verlockenden Düfte arabischer Küche in die Nase steigen und dabei noch in Mengen getrunken wird, bei immerhin bis zu 50 Grad Celsius.

Darum geht es, um das Essen in der Öffentlichkeit. Doch wo beginnt und endet Öffentlichkeit. Ist ein Restaurant bereits Teil der gemeinten Öffentlichkeit? Vielleicht, denn dort arbeiten ja auch Muslime, die ihren Gästen wunderbare Mahlzeiten servieren, während sie selbst auf den Sonnenuntergang warten müssen.

Da 52 Prozent der Befragten sagten, in ihrem Heimatland sollten alle Restaurants und Cafés für die Dauer des Fastenmonats tagsüber geschlossen sein, hat den Grund, dass doch sehr viele Muslime in Restaurants arbeiten. In Saudi-Arabien oder Kuwait zum Beispiel sind alle Lokale während des Ramadan tagsüber geschlossen, während in Jordanien Ausnahmen für Hotelrestaurants gelten. In Tunesien, Marokko, Dubai, im Libanon oder Ägypten haben die meisten Restaurants auch tagsüber geöffnet.

Das heißt, dass die Regelungen für den Ramadan überhaupt nicht einheitlich sind. Aber wenn man sich die Badenden an den Stränden anschaut, dann wäre es für viele angebracht, nicht nur im Ramadan eine Fastenzeit einzulegen.

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