Derzeit gibt es über 250 Arten von genetischen Erkrankungen in den VAE, so die neuesten Untersuchungen. Das ist Fakt, wie man damit ethisch und politisch umgeht, das ist in Dubai zumindest kein Thema. Was kaum bekannt sein dürfte ist, dass Paare, die heiraten wollen, sich vor dem Jawort einer genetischen Untersuchung unterziehen müssen. In der Amtssprache heißt das „Vor-Ehe-Screening“. Gesucht wird vor allem nach Thalassämien, also Erkrankungen der roten Blutkörperchen durch einen Gendefekt der Chromosomen, und nach Sichelzellenanämie. Die Sichelzellenanämie ist eine Erbkrankheit, die vor allem bei der afrikanisch stämmigen Bevölkerung vorkommt, auch in den USA ist wegen ihrer Häufigkeit vor der Eheschließung eine gesetzliche Überprüfung vorgeschrieben. In „Dubai Healthcare City“ wird intensiv daran gearbeitet, die vorehelichen Test noch auszuweiten, um die Zahl behinderter oder schon von Geburt an schwer kranken Kinder zu verringern. Es ist eine ethisch-moralische Frage, über die weltweit, vor allem auch in Afrika und in den USA heftig diskutiert wird, ob eine Eheschließung nur dann möglich ist, wenn beide Partner völlig gesund sind, als kein Risiko besteht, Kinder mit genetischen Defekten zu bekommen. In Deutschland sind gesetzlich vorgeschriebene Gentests für heiratswillige Paare undenkbar.