„Singender Sand“ - das ist ein Mythos, das ist die Musik der Wüste, geheimnisvoll und seltsam. „za'eeq al raml“, „Schreiender Sand“, nennen ihn die Araber. Marco Polo beschrieb ihn als den Klang von „Trommeln“ und dem „Kampf der Armen“. Das Interessante daran ist, dass jeder Mensch diese Wüstenklänge anders interpretiert. Man redet davon, dass es dem Sound eines eines sehr niedrig fliegenden Flugzeugs hätte oder gar, dass es sich im Stimmen handelt oder dass man denkt, jemand stöhnt oder summt, manchmal gar ist es ein Rauschen, ein Trommeln, ähnelt dem Klang von Tamburinen, und bei starkem Wind hört man Donner oder Nebelhörner. Wer während seines Dubai-Urlaubs einen Ausflug in die Wüste macht und dort auch übernachtet, der wird diesem Phänomen kaum entgehen können. Seit über 1000 Jahren wird darüber gerätselt und geforscht, wie es dazu kommt. Französische Wissenschaftler haben mehrere Monate lang in der Wüste Dubais versucht, des Rätsels Lösung zu finden. Nur eines ist bewiesen, die faszinierendsten Töne kommen aus den Dünen. Professor Stephane Douady, ein Wissenschaftler der französischen nationalen Forschungs-Agentur CNRS, leitete die Untersuchungen und sagte: „Es ist unglaublich faszinierend, wenn man diese Klänge zum ersten Mal hört. Nicht nur wegen der Schönheit des Klangs, sondern weil bis zu unserer Untersuchung keine Erklärung gab, wie diese faszinierenden Klänge entstehen. Es ist ein echtes Geheimnis.“ Er und sein Team machten vor Ort und im Labor zahlreiche Experimente auf dem Dünensand vor Dubai und in seinem Labor. Waren die Forscher anfangs der Ansicht, dass der Ton durch Reibung der einzelnen beweglichen Sandkörner entsteht, mussten sie diese Erkenntnis im Laufe ihrer Untersuchungen revidieren. Später hat man jedoch festgestellt, dass die Sandkörner mit einer Art Glasur überzogen sind, ohne die kein Ton möglich wäre. Ob dies auch die endgültige Erklärung ist, wissen auch die französischen Wissenschaftler immer noch nicht. So bleibt eines der großen Rätsel der Wüste auch weiterhin ungeklärt. Den Arabern selbst ist dies sowieso egal, sie glauben auch weiterhin an ihre Mythen. Wer dieses Phänomen in Dubai einmal erleben möchte, kann dies mit etwas Glück mit einem Mietwagen tun oder gleich eine Nacht in einem der Wüstenhotels verbringen. Glück deshalb, da der „Singende Sand“ nicht immer zu hören ist, aber doch recht oft. Warum, das haben auch die Wissenschaftler nicht erklären können.