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05.01.2009 13:20 Uhr
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Dubai 2008 - eine Jahresbilanz

Das Jahresende war für Dubais Wirtschaft wie das Wetter: Blitze, Hagel, Regen und überschwemmte Straßen im Stadtviertel Jumeirah. Über Dubai war das Wetter wie die Finanzkrise. Ein solches Wetter hat es in Dubai seit den Wetteraufzeichnungen nicht geben. Und auch eine solche Finanzkrise hat es in Dubai noch nie gegeben, seit das Öl das kleine Emirat mit Dollar-Milliarden gesegnet hatte.

Völlig neue Erkenntnisse
Und es stellte sich heraus, auf welch wackligen Beinen das einst so lukrative Immobiliengeschäft stand. In der Tat mussten die Emiratis zusehen, wie die Immobilienblase zu platzen drohte. Um bis zu 30 Prozent sind die Immobilienpreise im vergangenen Jahr zum Teil gefallen. Die Börsenkurse der Bau- und Projektgesellschaften Emaar oder Union Properties rauschten im Oktober und November um bis zu 80 Prozent in den Keller. Der bedeutendste und staatliche Immobilienkonzern Nakheel Properties musste gar mehrere Prestigeobjekte auf Eis legen und 500 Mitarbeiter entlassen.

Auch die glanzvolle Eröffnung des Luxus-Hotels „Atlantis“ auf der künstlichen Insel „The Palm“ konnte die großen Probleme nur eine Nacht lang verdrängen. Es war vorerst der letzte Höhepunkt eines mehr als zehnjährigen Immobilienbooms. Auf rund 273 Milliarden Euro wurde noch im Sommer 2008 das gesamte Immobilienvermögen geschätzt.

Überangebot an Immobilien
Dass man weit über den Bedarf hinaus gebaut hatte, war Experten schon lange klar. So betrug die Gesamtfläche der Bürotürme im Sommer des vergangenen Jahres 2,45 Millionen Quadratmeter. Und weitere Objekte mit etwa vier Millionen Quadratmetern sind noch im Bau oder bereits geplant. Ein Wahnsinn!

Emaar Properties haben sich entschieden, ihr Angebot erheblich zu verkleinern, denn es finden sich für viele der bereits fertig gestellten Nobel-Immobilien überhaupt keine Käufer mehr. Doch noch schlimmer ist, dass Dubai durch den Bauboom mit rund 7,8 Milliarden Euro hoch verschuldet ist. Und alleine auf den staatlichen Immobiliengesellschaften lasten Schulden von etwa 47 bis 55 Milliarden Euro.

Doch nach wie vor herrscht Optimismus vor, dass das Scheichtum die Krise überwinden wird. Das wesentlich reichere Nachbaremirat Abu Dhabi wird Dubai zur Seite stehen, um einen wirtschaftlichen Kollaps der Vereinigten Arabischen Emirate zu verhindern. So sehen die Emiratis eher optimistisch ins neue Jahr. Eines ist jedoch sicher, unter den Überkapazitäten wird Dubai auch 2009 leiden müssen.

Und noch eines ist zu erwarten: Dubai nimmt Abschied vom Image eine „Insel“ für die Reichen und Superreichen zu sein. Ein Urlaub in Dubai wird immer günstiger werden. Schon heute findet man in den Buchungsmaschinen von Reiseziel-Dubai.de Urlaubsangebote, die noch vor einem Jahr undenkbar gewesen wären.

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