Niemand weiß so ganz genau, wie es insgesamt in Dubai und seinen gestoppten Bauvorhaben steht. Da wird sehr viel spekuliert, und in der Tat sind in manchen Bereichen die Probleme sichtbar. Die VAE-Regierung hat es den großen Immobilien-Entwicklern untersagt, Details bekannt zu geben. Analysten und Experten gehen aber davon aus, dass in den Vereinigten Arabischen Emiraten Bauprojekte mit einem Gesamtwert von 75 Milliarden Dollar zumindest vorerst auf Eis gelegt wurden – und die meisten davon in Dubai. Beispielhaft gelten der geplante Zwillingsturm von Donald Trump auf Palm Jumeirah und der 1000 Meter hohe Wolkenkratzer des Entwicklers Nakheel. 300.000 Inder sollen wieder zurück Die Folgen für das im Prinzip rechtlose indische oder pakistanische Heer von Billig-Arbeitern sind enorm. In Dubai spricht man zwischenzeitlich offen darüber, dass mit wahren Entlassungswellen gerechnet werden muss. Das indische Generalkonsulat hat heute bestätigt, dass Vorbereitungen getroffen wurden, um 300.000 Bauarbeitern die Rückreise nach Indien problemlos zu ermöglichen. Zur Erinnerung: Mehr als die Hälfte der 1,6 Millionen Einwohner besteht aus Indern, die überwiegend auf dem Bau tätig sind. Auch deutsche Firmen sind betroffen Betroffen sind aber auch deutsche und österreichische Firmen, deren Verträge oft einseitig gekündigt wurden. Es gibt zwischenzeitlich etliche Firmen, die sich den langen, oft beschwerlichen Klageweg auf sich genommen haben, der bis zur letzten Instanz bis zu sechs Jahre andauern kann. Hinzu kommen noch enorme Kosten, die sich vor allem kleinere Betriebe gar nicht mehr leisten können. Weitere Firmen suchen in anderen Emiraten ihr Glück oder überschwemmen die Dubai-Auftraggeber mit Pseudo-Mahnungen. Diese Firmen hoffen, dass sich die Lage wieder bessert und man sich dann an sie erinnert. Es gibt aber auch Firmen, die ihre Arbeit erledigt haben und dringend auf die Gelder aus Dubai warten, denn auch die Zahlungsmoral in Dubai hat erheblich nachgelassen.