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27.08.2008 22:26 Uhr
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Im Interesse der Kinder? Internet-Zensur in Dubai

In Dubai ist eine hitzige Diskussion ausgebrochen, die sich um den freien Zugang zum Internet und zu allen weltweiten Fernsehprogrammen dreht. Keine einfache Diskussion in einem islamischen Staat.

Es geht vor allem darum, dass sich immer mehr Eltern ihrer Verantwortung entziehen und nicht mehr beobachten, welche Fernsehsendungen ihre Kinder anschauen und welche Internetseiten sie besuchen.
Gewalt-Darstellungen und sexuelle Freizügigkeit sind mit der Religion der Emiratis nicht vereinbar. Deshalb sind viele Internetseiten gesperrt und viele Fernsehsender nicht zu empfangen.
Jetzt kennt man die Zensur gerade aus den letzten Wochen aus China, wo zahlreiche Internetseiten auch für ausländische Journalisten gesperrt wurden. Doch in Dubai verhält sich das doch etwas anders, denn es geht nicht in erster Linie um Politik, sondern um den Schutz von Kindern, vor Schmuddelseiten mit sexuellen Darstellungen und Gewaltfilmen. Eine Diskussion, die auch in Deutschland geführt wird.

Umfragen in Dubai ergaben, dass über die Hälfte emiratischer Eltern nicht wissen, was ihre Kinder im Internet anschauen. Und genau dies hat die Politik auf den Plan gerufen, nachdem die Tageszeitungen in Dubai mit diesem Thema Schlagzeilen machten.

So stellt sich auch in Dubai die Frage, ob der Staat nicht in die Pflicht genommen werden muss, den freien Zugang zu den oben genannten Seiten zu unterbinden. Und der Staat hat auch schon reagiert und über 1000 Internet-Seiten gesperrt, wohl wissend, dass es eine hundertprozentige Kontrolle nicht geben kann.

Im Mittelpunkt der Kritik steht die Internet-Plattform Orkut.com, wo man sich über das Internet Freunde suchen kann und wo sich angeblich auch viele Pädophile einloggen sollen. Das behaupten zumindest die Zeitungen in Dubai, denn es ist ein leichtes, sich mit falschem Namen und falschen Altersangaben einzuloggen.

Die Zeitungen in Dubai monieren aber noch viel mehr. So sind vor allem auf arabischen Seiten immer wieder Anleitungen zum Bau von Bomben zu finden, deren Herstellung nicht nur genauestens beschrieben ist, sondern problemlos auch von Jugendlichen nachgebaut werden können.

Tests von Journalisten haben ergeben, dass man auf arabischen Seiten erfährt, wo und wie man gefälschte Pässe bekommt, und sogar Anweisungen für den Eigenbau einer Napalmbomben wurden gefunden.

Im Visier sind im sexuellen Bereich Seiten aus nicht-islamischen Ländern und im Bereich der Gewalt vor allem arabische Seiten, die jetzt gesperrt werden sollen.

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