Es war am 28. November 2005 als ein Erdbeben der Stärke 6,1 auf der Richterskala nur 115 Kilometer von der Küste entfernt nicht nur Dubai, sondern auch die gesamten VAE in Angst und Schrecken versetzte. Es war das erste Erdbeben, dessen Epizentrum praktisch vor der Haustüre lag. Fluchtartig verließen Menschen die Gebäude und vor allem in einigen Hochhäusern, die heftig schwankten, brach Panik aus. Noch beunruhigender war, dass man die Menschen nicht informieren konnte, da es in den gesamten VAE kein Katastrophen-Alarmsystem gibt. Die Bewohner fragten sich jedoch erstmals, ob die Hochhäuser ein schwereres Beben überhaupt aushalten würden. Genau das ist aber die Frage, die man von Bauherren und Politikern gar nicht gerne hört. Einhellig wird behauptet, dass Dubai keinesfalls durch Erdbeben gefährdet sei. Obwohl das oben erwähnte Ereignis eine ganz andere Sprache spricht. So sagte selbst der Architekt des Burj Dubai Adrian Smith in einem Spiegel-Interview, nur drei Wochen nach dem oben beschriebenen Erdbeben, dass Dubai nicht gefährdet sei. Und doch scheint man in den VAE etwas vorsichtiger geworden zu sein. Im Mai unterzeichnete man in Kairo ein Abkommen, dass man sich im neu zu schaffenden „Arabischen Zentrum für Katastrophen-Prävention von Erdbeben- und anderen Naturkatastrophen“ engagieren wolle. Ein eigenes seismographisches Institut ist für Dubai aber immer noch nicht vorgesehen. Ohne Katastrophen herbei reden zu wollen, aber unabhängige Experten haben die Sicherheit der Wolkenkratzer in Dubai bei Erdbeben noch nie begutachtet. Warum eigentlich?