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12.09.2008 16:57 Uhr
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Fisch können sich in Dubai nur noch die Reichen leisten

Rekordpreise auf dem Fischmarkt in Ras Al Khaimah, der auch für einen Großteil des Fischbedarfs in Dubai zuständig ist, mit wirklich schlimmen Auswirkungen für den Durchschnittsbürger in Dubai.

Fischhändler vergleichen ihr Angebot sogar mit Gold. Und dies mitten im heiligen Monat Ramadan. So muss eine fünfköpfige Durchschnittsfamilie für ein Fischgericht mit etwa 60 Euro rechnen. Zuviel für viele.

Die Probleme sind hausgemacht, da die Gewässer vor Dubais Küste bereits überfischt sind und speziell während des Ramadan die Nachfrage steigt. Hinzu kommt noch, dass die Touristenhotels einen gesetzlichen Anspruch auf Fischlieferungen haben, von dem die Bürger direkt betroffen sind. Doch die Fischhändler jubeln: Es ist zur Zeit lukrativer Fisch zu verkaufen, als mit Gold zu handeln. Und um überhaupt welchen zu bekommen, decken sich die reichen Bürger schon am frühen Morgen mit Fisch ein, und so sieht man täglich Bilder, dass schon lange vor der Mittagszeit die Händler mit leeren Händen, aber vollen Taschen dastehen.

Während vor einigen Jahren noch 100 bis 150 Kilogramm Fisch gefangen wurden, ist ein Fischer heute schon mit 20 Kilogramm zufrieden. Doch die Fischer selbst haben von den hohen Preisen fast nichts. Es sind die Händler, die sich mit der raren Ware eine goldene Nase verdienen, denn sie bestimmen während der Fisch-Auktionen, was sie für die Ware zahlen. Und da es wenig davon gibt, verkaufen sie diese zu horrenden Preisen weiter. Im Schnitt wird Fisch mit einem Mindestgewinn von 50 Prozent weiterverkauft, zum Teil sogar um 100 Prozent.

Es gibt noch eine weitere Ursache: Nicht wenige Fischer fahren während des Ramadan gar nicht hinaus aufs Meer, sondern beten vier Wochen lang – mehr oder weniger. Außerhalb des Ramadan fischen bis zu 500 Fischer, während des Ramadan sind es oft keine 200. Auch dadurch reduziert sich das Angebot.

Das für den Fischfang zuständige Ministerium mogelt sich jedoch an diesen Tatsachen vorbei und schiebt dem zur Zeit etwas aufgewühltem Meer die Schuld zu. Wenn sich das Meer wieder beruhigen würde, dann kämen auch die Fische wieder. Damit stiehlt man sich aus der Verantwortung – zum Leidwesen des Normalbürgers.

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