Dubai News - Arbeiten in Dubai


16.09.2008 17:53 Uhr
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Dubai: Schwierigste Arbeitsbedingungen für deutsche Ärzte

Das Internetportal www.med-kolleg.de behandelt in seiner neuesten Ausgabe die Abwanderung deutscher Ärzte ins Ausland. Das Fazit des Portals ist für Dubai niederschmetternd.

Zitat: „Dubai - das arabische Emirat der Faszination, beherrscht von Prunk und Glamour, die Welt-Hauptstadt der Superlativen. Auch für viele Ärzte aus Deutschland war und ist dieser Magnet wie ein Mythos, fast allen auswanderungswilligen Mediziner erschien diese Stadt wie das einzigartige Paradies.

Aber: viele, die dort tätig waren oder sind, haben inzwischen auch die Kehrseite der goldenen Medaille kennen gelernt: menschenunwürdige Sklavenhaltung, Ignoranz jeglicher Gerichtsbarkeit und Arroganz ohne Grenzen. Für viele deutsche Ärzte ist aus dem Märchen aus 1001 Nacht ein Alptraum geworden.“

Als Beispiel wird die Geschichte eines Arztes aus Frankfurt/Main geschildert, der bei einem Krankenhaus in Dubai einen Arbeitsvertrag unterschrieben und deshalb sein Haus verkauft hatte, um samt Familie nach Dubai umzusiedeln. Er hatte natürlich gewusst, dass man die horrenden Mietkosten ein Jahr im voraus bezahlen muss.

Ein großes Problem bekam er deshalb, da er aus für ihn unverständlichen Gründen den Gesundheitstest der Dubai-Gesundheitsbehörde nicht bestand. Da nützte ihm auch sein Arbeitsvertrag nichts mehr, denn er erhielt nicht die erforderlich Lizenz. So wurde er gezwungen als Aushilfsarzt zwischen Dubai und England zu pendeln.

Noch schlimmer erging es einem Kollegen, der vier Monate lang kein Gehalt erhalten hatte, ein in Dubai immer wiederkehrendes Problem. Er wollte kündigen, um wieder nach Deutschland zurückzukehren. Doch so einfach ist das in Dubai nicht, denn jeder Arbeitnehmer muss bei Arbeitsbeginn den Reisepass abgeben. Und ohne den kommt keiner aus Dubai raus. Er musste die bittere Erfahrung machen, dass er trotz Klage vor Gericht keine Chance auf den ausstehenden Lohn noch auf auf die Herausgabe seines Reisepasses hatte. Er sagte: „Die arabische Justiz berücksichtigt vornehmlich die Rechte der Arbeitgeber, Arbeitnehmer sind immer im Unrecht.“

Einer der Gründe für dieses Verhalten der Krankenhaus-Manager sind die Überkapazitäten an Ärzten aus der ganzen Welt. Diese drücken einmal die Gehälter und auch auf die Pflicht, Gehälter zu überhaupt zu bezahlen.

Und noch etwas ist in Dubai Gesetz: Jeder Arzt, der in Dubai eine Praxis eröffnen will braucht einen so genannten „local Sponsor“, der monatlich etwa die Hälfte des Einkommens eines Arztes verlangt – das ist Gesetz.

www.med-kolleg.de berichtet weiter: „Dubai verliert auch deshalb an Popularität, weil das Management in vielen Krankenhäusern katastrophal funktioniert. Die lapidare Begründung für die vielfältigen Schlampereien lautet oftmals: „Ihr Europäer habt Uhren, wir haben die Zeit“. Schlecht ausbildete Ärzte und Verwaltungsleute aus den Philippinen, Pakistan oder Ägypten prüfen bei Bewerbungsgesprächen mit deutschen Weltklasse-Ärzten deren Qualifikation und entscheiden über die Engagements.“

In Dubai ist in der Tat nicht alles Gold was glänzt – außer man macht in Dubai Urlaub.

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