Dubai News - Burj Dubai


16.10.2008 13:06 Uhr
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Aktuelles und Technisches rund um den Bau des Burj Dubai

Neueste Messungen haben ergeben, dass der Burj Dubai bereits 720 Meter hoch ist. Und noch immer ist nicht offiziell bekannt, wie hoch er eigentlich werden wird. Angeblich sollen dies nur der Scheich selbst, der Architekt sowie einige Statiker wissen. Doch alleine schon 720 Meter sind fast unvorstellbar, denn damit ist man schon mehr als doppelt so hoch wie der Berliner Fernsehturm.

Seine endgültige Höhe zeichnet sich jetzt aber ab, seit man weiß, dass im Dezember die endgültige Höhe erreicht sein soll, und schließlich soll er im September 2009 mit einem gigantischen Fest eröffnet werden. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. Denn der Innenausbau steht ja auch noch bevor: Auf mehr als 160 Stockwerken müssen Büros, Appartements und Läden ausgebaut werden, und 36 Stockwerke sollen zu einem Luxushotel werden.

Eines kann man heute schon sagen, da hoch oben eine Aussichtsplattform entstehen wird, bekommt Dubai eine neue Attraktion. 100 Jahre soll das Bauwerk mindestens halten. Diesen Zeitraum braucht man auch, um die verbauten fast zwei Milliarden US-Dollar wieder zu erwirtschaften.

Das Gerippe
Der gesamte Turm steht auf 850 gewaltigen Betonpfählen, die an überdimensionale Litfaßsäulen erinnern und bis zu 50 Meter tief im Boden verankert sind. Über diese Pfähle wurde eine mehrere Meter dicke Stahlbetonplatten gelegt. Die Stahlkonstruktion selbst reicht bis zum 155. Stockwerk. Eine solche Konstruktion hat es bisher auf der ganze Welt nicht gegeben.

Alleine die Logistik war und ist eine riesige Herausforderung, denn Menschen und Material in eine solche Höhe zu bringen, ist selbst für renommierteste Logistiker zu einer Meisterleistung geworden.

In schwindelerregender Höhe haben die asiatischen Bauarbeiter Stahlstäbe zu einem Gitter geflochten, sie brachten an den Seiten die Schalungen an füllten die Hohlräume mit Beton. Eines der größten Probleme dabei waren die Temperaturen, die tagsüber nicht selten an die 50-Grad-Marke heranreichten. Und bei solchen Temperaturen kann man nicht betonieren. Deshalb wurden diese Arbeiten überwiegend nachts durchgeführt. Und wenn gar nichts mehr geholfen hat, haben die Arbeiter riesige Mengen von Eiswürfeln in den Beton gemischt.

Bei Sturm schwanken die oberen Etagen bis zu drei Meter
Ein ganzes Team von Statikern muss sich mit der Standfestigkeit eines solchen Turms bei allen nur erdenklichen Wetterereignissen und Erdbeben beschäftigen.

Ergebnis: Der Turm steht nicht fest gemauert in der Erde, sondern trägt sich durch sein Eigengewicht. In aufwändigen Simulationen am Computer mit gigantischen Programmen wurde jedes auch nur denkbare Szenarium durchgespielt. Man berechnete Klimamodelle von heute und in der Zukunft, wie sich die Klimaveränderung auf Dubai auswirken wird. Und dabei gab es eine nicht gerade beruhigende Vorhersage für Menschen die ganz oben arbeiten oder leben: Bei heftigem Sturm wird der obere Teil des Turms bis zu drei Meter schwanken. Bleibt nur zu hoffen, dass dann die Aussichtsplattform auch geschlossen wird.

Eines ist heute schon sicher: Der Burj Dubai wird noch mehr Gäste nach Dubai bringen, wird zu einer spektakulären Touristenattraktion, auch wenn nicht jeder Urlauber auf die Aussichtsplattform möchte. Und wenn dann noch der Nakheel Tower mit 1140 Metern im Jahre 2020 fertig sein wird, dann lohnt sich ein Dubai-Besuch praktisch doppelt.

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