Shaikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan, der Präsident der VAE, hat eine Initiative ins Leben gerufen, die den Tourismus auf völlig neue Beine stellen soll. Und federführend für seine Visionen soll eine nationale Tourismus-Behörde sein, in der alle sieben Emirate vertreten sein sollen. Das Interessante ist jedoch, dass erstmals von Regierungsseite aus, der Begriff Öko-Tourismus offiziell verwendet wurde. Und dafür sollen die Voraussetzungen geschaffen werden. Doch so schön sich das auch liest, so einfach ist dies nicht. Diese Erfahrungen mussten die Behörden in Dubai machen. Da plante das Innenministerium der VAE, dass alte Autos per Gesetz, aber ohne finanzielle Entschädigung, von den Straßen verschwinden sollen. Autos, die mehr als 20 Jahre auf dem Buckel haben, hätten schon im Herbst keine Fahrerlaubnis mehr bekommen sollen. Und noch mehr: Ab 2010, so das Gesetz, dürfen auch Autos, die zehn Jahre und älter sind, nicht mehr verkauft werden. Davon wären im ersten Schritt etwa 75.000 Autos betroffen gewesen und im zweiten Schritt noch einmal eine halbe Million. Aufgrund der Wirtschaftskrise und der vielen Proteste im Lande hat Präsident Sheikh Khalifa Bin Zayed persönlich das Gesetz auf Eis gelegt. Damit wurde ein erster Schritt zu einem umweltfreundlichen Staat zumindest vorerst gestoppt. Trotzdem setzen die Emirate setzen auf mehr Umweltbewusstsein und auf alternative Energien, wobei nicht zu vergessen ist, dass sie darunter auch die Kernkraft verstehen. Aber auch solche Dinge wie fachgerecht angelegte Mülldeponien, die Wasserverschwendung beim Autowaschen oder diverse Sauberkeitskampagnen, die man in Dubai unter dem anspruchsvollen Titel „Clean the World“ durchführt. Seit 1. Januar gelten in Dubai auch neue Richtlinien für den Bau von Häusern: Ökologischer Wohnbau unter der Schlagzeile „grünes Bauen“. Doch diese Richtlinie gilt nur für den Wohnungsbau, nicht aber für die Industrie oder die Hotels. Speziell im Wohnungsbau gibt es jetzt detaillierte Vorschriften für die Auswahl der Materialien, und vor allem die Energieeffizienz neuer Wohnbauten wird genau überprüft. Schon jetzt boomt das Verwerten von Bauschutt oder das restaurieren von Mülldeponien. Doch all dies sind nur kleine Schritte. Wer sich in Deutschland darüber aufregt, wie lange es dauert, bis ein Gesetzt auch umgesetzt wird, der würde in Dubai zur Verzweiflung gebracht. Denn hier mahlen die Mühlen noch langsamer. Ausnahme: Der Herrscher verkündet per Dekret irgendein Gesetz oder eine Maßnahme.