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16.02.2009 07:38 Uhr
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Dubai: Prohibition die Folge der strengen Alkoholregeln

Der Islam und der Alkohol – das ist ist ein schwieriges, kaum lösbares Problem. Nicht für die streng gläubigen Muslime, sondern vor allem für ein solch kosmopolitisches Emirat wie Dubai es ist. Das Festhalten an den Normen des Islam ohne die Gewohnheiten der Ausländer zu sehr einzuschränken, das ist ein Spagat, der Dubai ein echtes „Alkohol-Problem“ bereitet.

Alkohol-Schmuggel mit mafiösen Strukturen
Während es in diversen Hotels und Bars durchaus Alkohol gibt, ist dies für viele andere Menschen in Dubai finanziell unmöglich. So wundert es nicht, dass sich in den gesamten VAE eine Art Alkohol-Mafia etabliert hat. Unter der Hand werden ständig wechselnde Telefonnummern gehandelt, wo man zu Dumping-Preisen Alkohol frei Haus bestellen kann, der nach Dubai geschmuggelt wurde.

Hauptabnehmer sind allerdings vielen asiatischen Arbeiter, die sich in ihren Unterkünften gerne ihren Kummer in Alkohol ertränken. Mit der Folge, dass es immer wieder zu Straftaten unter Einfluss von Alkohol kommt. Doch die meisten Straftaten sind im Konkurrenzkampf verschiedenster Alkohol-Mafiosos zu finden. Wie viele illegale Lieferanten es gibt, das ist nicht einmal zu schätzen.

Gewaltverbrechen in der Schmuggler-Szene
Dubais Behörden und auch die Polizei der anderen Emirate können nur reagieren und nicht agieren. In der Alkoholszene sind Morde und Überfälle zwar selten, aber sie kommen immer wieder vor. In der Rangliste der Gewaltverbrechen in Dubai steht der „Schmuggler-Krieg“ ganz weit vorne. Und Krieg ist nicht einmal übertrieben, denn die Polizei der VAE muss sich immer wieder mit Bandenkämpfen auseinandersetzen.

Erst vor einigen Wochen hat eine bewaffnete Schmugglerbande in Sharjah, mit Messern und Schwertern bewaffnet, einen Mann getötet und vier weitere schwer verletzt. In Dubai verhaftete die Polizei im Januar 41 Mitglieder einer Schmugglerbande, die eine rivalisierende Gang angriffen und drei Männer ermordeten. Zwei von ihnen wurden lebendig begraben.

Im Juli 2008 wurden fünf Männer verhaftet, als sie mit einem voll mit illegalem Alkohol beladenen Lastwagen durch Dubai fuhren.

Die Tricks der Schmuggler
Der Alkohol-Schmuggel ist ein äußerst lukratives Geschäft, und bringt deshalb eine kriminelle Kreativität mit sich. In unverdächtig erscheinenden Behältnissen, beispielsweise Mineralwasser-Flaschen, werden sie meist mit billigem Fusel umgefüllt. Mit der Folge, dass der Käufer nicht mehr weiß, was er eigentlich trinkt. Und so bleibt es nicht aus, dass einige der „Kunden“ an diesem „Genuss“ erkrankt sind.

Groß-Razzia in Dubai
Dubais Polizei weiß aber zwischenzeitlich, dass die Schmuggler, vor allem in der Nähe von Arbeiter-Unterkünften, unterirdische Lager angelegt haben, aber auch leerstehende Häuser als Depots benutzen. Dubais Polizei hat vor einigen Tagen einen Großeinsatz gegen die Schmuggler und ihre Kunden durchgeführt. Angelockt von lautstarken Gesängen in Arbeiter-Unterkünften, wurden dort große Mengen illegalen Alkohols beschlagnahmt. In 15 leerstehenden Häusern wurden illegale Depots entdeckt. Alle 15 Häuser werden deshalb in den nächsten Wochen abgerissen. Auch deshalb, da man bei dieser Aktion nicht wenige Menschen verhaftet hat, die sich illegal in Dubai aufhalten.

Die Strafen
In Dubai ist es nach wie vor nur erlaubt, an speziellen lizenzierten Orten Alkohol zu konsumieren. Trunkenheit in der Öffentlichkeit ist auch eine Straftat. In Sharjah kann dies noch heute mit Auspeitschen bestraft werden, was jedoch nur bei Einheimischen vollzogen wird. In der Regel werden solche Vergehen mit Gefängnis, Geldstrafe oder sofortiger Ausweisung bestraft.

Zu beachten ist auch, dass Nicht-Muslime Alkohol nur in geringen Mengen in ihren Autos transportieren dürfen. Werden Muslime mit Alkohol in ihren Autos erwischt, erhalten sie nicht nur eine deftige Geldstrafe, sondern auch ihr Auto wird beschlagnahmt. Grund für diese harte Strafe ist auch, dass Muslime praktisch nur an geschmuggelten Alkohol kommen. Und den Schmugglern und ihren Abnehmern hat man jetzt den verschärften Kampf angesagt.

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