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08.04.2009 09:03 Uhr
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Emirates/Etihad: Ist es doch mehr als eine Kooperation?

Auch diese beiden Airlines der VAE müssen sich den Herausforderungen der Krise stellen. Der Lufthansa nahe stehenden Medien berichten, dass beide Airlines „der Not gehorchend“ noch näher zusammenrücken werden.

Tim Clark, CEO von Emirates aus Dubai, spricht immer noch davon, dass er die größte Airline der Welt schaffen will. James Hogan, CEO von Etihad aus Abu Dhabi, spricht immer noch davon, die „beste Fluggesellschaft der Welt“ aufzubauen. 2008 bestellte Etihad 100 Großraumjets auf einen Rutsch.

Alleingang oder Verflechtung -alles Spekulation
Die Frage stellt sich aber, ob beide im Alleingang ihre Ziele verwirklichen können. Es wird behauptet, dass bereits eine sogenannte Kapitalverflechtung stattgefunden habe. Unwahrscheinlich ist dies nicht, denn Dubais Herrscher ist ja bekanntermaßen das Geld ausgegangen, und Abu Dhabi rettete das Nachbar-Emirat mit einer Milliardenspritze, und Emirates ist eine staatliche Fluglinie. Doch bestätigt wird aus Dubai und aus Abu Dhabi lediglich, dass man plane eine Kooperation einzugehen. Wie diese aussehen könnte, das ließen die Sprecher aber offen.

Die Probleme beider Airlines
Besonders Emirates leidet darunter, seine Flotte auszulasten. Etihad steht aber nicht viel besser da, denn noch nie konnte Etihad einen Gewinn verbuchen. Ein Beispiel, wie sich die Zeiten geändert haben: In Zeiten der Hochkonjunktur wurde für ein Etihad-Businessticket von Abu Dhabi nach London bis zu 6000 Dollar bezahlt. Momentan bekommt Etihad diese Tickets nicht einmal mehr um die Hälfte los.

Einige Zahlen zeigen jedoch, um wie viel kleiner Etihad ist, die allerdings auch wesentlich später an den Start gegangen ist:
Anzahl Passagiere
Emirates: 21 Millionen.
Etihad: 6 Millionen
Anzahl Flugzeuge
Emirates: 125
Etihad: 45
Flugzeug-Bestellungen
Emirates: 244
Etihad: 109

Warum man an Air Berlin scheiterte
Etihad-CEO Hogan sucht jedoch auch weitere Airlines in Europa, die als Zubringer Passagiere zu Etihad bringen sollen. Dies bestätigt auch die Tatsache, dass Etihad-Manager staatlichen Investmentfonds von Abu Dhabi tatsächlich ernsthaft eine Übernahme von Air Berlin geprüft haben.
Dass sie irgendwann dieses Vorhaben nicht weiter verfolgten, hatte einen einfachen Grund: Nicht-EU-Bürger dürfen keine Mehrheit an einer europäischen Fluglinie erwerben, da sonst automatisch die Verkehrsrechte verloren gehen. Und man wollte bei Air Berlin das alleinige Sagen haben, dem allerdings wieder das europäische Aktienrecht im Wege steht.

Die Verhandlungen gehen weiter
Sicher ist ist bis heute nur eines, dass beide Airlines praktisch ununterbrochen miteinander verhandeln, über die Gespräche jedoch nichts, aber auch gar nichts nach außen dringt. Deshalb ist alles, was durch die Medien geistert reine Spekulation. Sicherheitshalber hat die Lufthansa jedoch die Parole ausgegeben, dass man am Golf Wettbewerbsverzerrung betreibe – einen handfesten Beweis dafür hat die Lufthansa nicht erbringen können.

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