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15.04.2009 10:38 Uhr
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Dubai: Die Zensur von Lehrbüchern an Privatschulen wurde verschärft

Das Unterrichtsministerium hat alle Privatschulen aufgefordert, sämtliche Lehrbücher dahingehend zu prüfen, dass keine Kritiken an Gott, Religion oder den VAE enthalten sind. Die Privatschulen wurden verpflichtet, dass Bücher mit solchen Inhalten aus dem Schulunterricht entfernt werden.

Grund für diese Zensur soll eine Beschwerde gewesen sein, die sich gegen ein englisches Lehrbuch für den Literatur-Unterricht richtete. Hier sollen Zweifel an der Existenz Gottes beschrieben worden sein.

Dr. Mariam Al Ali, Direktor der Überwachungsbehörde von Privatschulen im Bildungsministerium, prüfte das Lehrbuch persönlich und und monierte ebenfalls einige Stellen in diesem Text. Er sagte anschließend, dass auch die Privatschulen verpflichtet seien, sich an die Vorgaben des Bildungsministeriums zu halten. Hierzu gehören eben das Verbot jeglicher Kritik oder Zweifels an Gott, der Religion, aber auch an den VAE. In den Schulbüchern dürften auch keinerlei Abbildungen wie beispielsweise Flaggen oder Symbole von Ländern enthalten sein, die keine „normalen“ Beziehungen zu den VAE unterhalten. Als Beispiel nannte er Israel.

Doch die Zensur geht seit einigen Wochen noch strenger vor. Verboten sind auch Inhalte, die sich auch nur annähernd mit Alkohol, Rauschgift oder Homosexualität befassen.

Privatschulen, die sich nicht an diese Vorgaben halten, würden mit Sanktionen rechnen müssen. Al Nuaimi sagte: „Die arabische und islamische Kultur und Tradition sind wie ein roter Faden, der von jeder Privatschule zu 100 Prozent eingehalten werden muss. Die VAE sind ein arabisches und moslemisches Land mit einer einzigartigen Kultur und Traditionen, die nicht durchgebrochen werden dürfen, weil sie grundlegende Bestandteile des arabischen Charakters sind.“ Was die Freiheit von Forschung und Lehre betrifft hat Dubai noch einen großen Nachholbedarf.

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