Die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) hat den Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum, wegen Dopings seines Pferdes rückwirkend für sechs Monate gesperrt. Dies ist aus mehreren Gründen äußerst peinlich. Einmal ist seine Ehefrau, Prinzessin Haya bint al Hussein, die Präsidentin der FEI, und dann ist ein Drogenvergehen in Dubai im Prinzip eines der schwersten Verbrechen überhaupt. Jüngstes Beispiel: Zwei Angeklagte wurden wegen nicht einmal zwei Gramm Heroin zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Doping, das sind eben auch unerlaubte Medikamente oder Drogen, und des Herrschers Pferd „Tahhan“ wurde gleich zweimal positiv getestet und überführt. Die Strafen der FEI fielen nicht überraschend sehr milde aus: Einmal wurde rückwirkend eine 6-Monats-Sperre für den Scheich bis zum 3. Oktober ausgesprochen, und dann folgte noch eine „lächerliche“ Geldstrafe von 2940 Euro. Dafür wurde sein Pferdetrainer Abdullah bin Huzaim für ein Jahr gesperrt, auch eine milde Strafe. Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum hat sich in allen Punkten für schuldig erklärt und zugegeben, seinem Edel-Ross vor einem Rennen in Bahrain mit Dopingmitteln „auf die Beine“ geholfen zu haben. Mit „großer Verwunderung“ hat die „Deutsche Reiterliche Vereinigung“ (FN) das Urteil des internationalen Verbandes (FEI) gegen den Scheich zur Kenntnis genommen. FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau sagte: „Wenn es sich um Doping handelt, ist das zu wenig!“ Merkwürdig erscheint dem Grafen auch, dass eine zweite verantwortliche Person bestraft wird und dessen Strafe doppelt so hoch ausfällt. Pikant ist allerdings auch, dass Prinzessin Haya fast schon gebetsmühlenartig über Monate hinweg einen verschärften Kampf gegen Doping und Betrug mit härteren Strafen angekündigt hat. Es ist einfach nur peinlich, aber vor dem Gesetz sind alle gleich, aber einige doch gleicher.