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03.09.2008 14:22 Uhr
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Abu Dhabi und Dubai: Millionenschlacht um die Vorherrschaft im Sport

In Deutschland tragen bisher nur die Spieler des Hamburger Sportvereins das Logo „Fly Emirates“. Ansonsten findet man nicht sehr viele Hinweise darauf, dass vor allem die Scheichs aus Dubai auf Einkaufstour in Europa sind, um sich renommierte Fußballclubs unter den Nagel zu reißen. Außer in Enland.

Um dies zu verstehen muss man wissen, dass die sich die arabischen Investoren aus Abu Dhabi und Dubai aus reiner Rivalität in England engagieren. Es geht um das Prestige, es geht um die so sehr gewünschte weltweite Anerkennung in vielen sportlichen Bereichen, und diese erhofft man sich vor allem durch den Fußball zu erreichen. Im Prinzip jedoch gilt das für alle Sportarten, um die beide Emirate buhlen.

Beispiel: Als man sich in Dubai mit dem Desert-Classic-Golfturnier und Ausnahme-Golfer Tiger Woods weltweite Anerkennung einholte, reagierte Abu Dhabi mit einem ähnlich hoch dotierten Turnier. Dann baute sich Dubai eine Rennstrecke, und mit unglaublich viel Geld sicherte sich kurz darauf Abu Dhabi einen „ruhmreichen“ Formel-1-Grand-Prix.

Eine Nacht-und-Nebel-Aktion bei Manchester United
Erst als eine Investmentfirma aus Dubai den FC Liverpool übernehmen wollte, schickte auch Abu Dhabi seine Scouts in die Premier League. Nachdem die Russen sich in der Premier League bereits etabliert haben, gilt das Interesse Dubais und Abu Dhabis nun den einst ruhmreichen Fußballclubs, die heute in der dritten englischen Liga ein kümmerliches Dasein fristen, zum Beispiel Leeds United und Nottingham Forest.
Jetzt aber hat sich praktisch über Nacht eine völlig neue Situation ergeben.

Am 1. September gegen zehn Uhr, meldete die Zeitung „Arabian Business“ aus Dubai, dass die Abu Dhabi United Group (ADUG) Manchester City gekauft habe. Kurz darauf bestätigte Manchester United die Übernahme. Dabei gehörte noch um neun Uhr der Club dem thailändischen Ex-Premier Thaksin Shinawatra, der praktisch über Nacht mit dem Geld der Arbaber aus dem Amt gefegt wurde.

Und nun gab es kein halten mehr. Plötzlich war so viel Geld für neue Spieler da, von denen man bei Manchester United nicht einmal geträumt hatte. Schon sieben Stunden nach der Übernahme erklärte Sulaiman Al-Fahim, der Sprecher der ADUG, dass man für den Bulgaren Berbatov, für Valencias David Villa und Stuttgarts Mario Gomez „eine größere“ Summe geboten habe. Doch auch das viele Geld half nichts, keiner dieser Spieler konnte verpflichtet werden. Aber die Emiratis aus Abu Dhabi gaben nicht auf und engagierten praktisch im Handstreich und ohne interne Absprachen von Real Madrid für 35 Millionen Euro den Vorzeige-Fußballer Robinho.

So etwas lassen die Emiratis in Dubai nicht auf sich sitzen. Doch hier setzt man auf eine andere Karte: Man möchte einen eigene Nationalmannschaft, die international auch mithalten kann. Alle Versuche jedoch, den Fußball nach vorne zu bringen, sind bisher fehlgeschlagen. Beispielsweise auch mit dem deutschen Fußball-Trainer Winfried Schäfer, den man über Nacht seines Amtes enthoben hat. Dass dieser jetzt gerade in Abu Dhabi arbeitet, ist mehr dem Konkurrenzkampf der beiden Emirate zu verdanken, als sachlichen Zwängen.

Was hier im sportlichen Bereich abgeht, spiegelt sich auch in vielen anderen Bereichen ab. So ist nicht auszuschließen, dass beispielsweise der Kampf um die Vormacht im kulturellen Bereich dazu führt, dass die VAE insgesamt, zu einem neuen, natürlich gigantischen Zentrum von Kunst und Kultur werden. Die ersten Schritte sind bereits getan.

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