Dubai News - Jawhara Hotel


22.09.2008 12:17 Uhr
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Dubai: Sharia-Hotels sollen einen Marktanteil von 25 Prozent erhalten

Nicht nur in Dubai, sondern auf der ganzen Welt hat sich ein Wachstumsmarkt entwickelt, der sich eher im Hintergrund des internationalen Hotelgeschäfts abspielt: Sharia-Hotels. Still und leise entwickeln internationale Hotelketten Pläne, um sich in diesem Markt zu positionieren. Erfahrungen mit Sharia-Hotels sind zwischenzeitlich genug gesammelt, und alle melden hervorragende Zahlen. Auch die sittenstrengen Jawhara-Hotels in Dubai.

Expansionspläne
Etwa fünf Prozent aller Hotels in Dubai sind Sharia-Hotels, das ist für die Nachfrage eindeutig zu wenig. So planen die Jawhara-Hotels innerhalb der nächsten sieben Jahre, dass Sharia-Hotels etwa 25 Prozent im Hotelangebot ausmachen sollen.

Auch die renommierten Kempinski-Hotels haben diesen Wachstumsmarkt erkannt und planen zusammen mit dem islamischen Finanzunternehmen Guidance Financial Group bis zum Jahre 2015 etwa 30 neue Sharia-Hotels unter dem Namen „Shaza“ in Nahost, in Nordafrika und in Europa zu etablieren.

Das Jawhara-Gardens-Hotel in Dubai
Ein typisches Sharia-Hotel in Dubai ist das Jawhara-Gardens-Hotel im Stadtteil Deira. Begrüßt wird man mit einem freundlichen „Al-Salamu Aleikum“ (Friede sei mit Dir). Aber auch optisch unterscheidet sich das Hotel von anderen: Im Jawhara dürfen nur Frauen arbeiten, die ein Kopftuch tragen, auch wenn sie keine Musliminnen sind. Paare dürfen hier nur übernachten, wenn sie nachweislich verheiratet sind. Und es herrscht ein strenges Alkoholverbot, ja es gibt nicht einmal eine alkoholfreie Bar. Hotelgäste dürfen auch keinen Alkohol mitbringen. Wird man dabei ertappt, werden die Flaschen bis zur Abreise eingeschlossen. Auf der Speisekarte des Restaurants gibt es nur Fleisch, das aus Schlachtungen stammt, die konsequent nach den islamischen Vorschriften erfolgen. Zwar gibt es auch einen Gemeinschaftspool, aber auch ein völlig abgetrenntes und überdachtes Außenbecken ausschließlich für Frauen. Und wie es sich für ein islamisches Unternehmen gehört, fließen jährlich 2,5 Prozent des Nettogewinns an Wohltätigkeits-Organisationen.

Der Einfluss der Saudis wächst
Es ist bekannt, dass besonders in Saudi-Arabien strengstens auf die Einhaltung der Sharia geachtet wird. Auch im Ausland. Vor einigen Monaten verlangte der saudi-arabische Scheich Abdulasis al-Brahim im Grand-Hyatt-Hotels in Kairo, dass sämtlicher Alkohol, der sich im Hotel befindet, umgehend vernichtet wird. Das es sich um einen besonders zahlungskräftigen Gast handelte, wurden 2500 Flaschen Alkohol vernichtet, darunter edelste französische Weine, teuerster Champagner, ältester Whiskey und bester Grappa. Seitdem ist das Hotel frei von jeglichem Alkohol mit der Folge, dass die ägyptischen Tourismusbehörde prüft, ob das Hotel deshalb von fünf Sternen auf vier herabgestuft werden soll.

Dieses Beispiel soll zeigen, dass es in der Auslegung der Sharia in der Praxis erhebliche Unterschiede gibt.
Es ist längst erwiesen, dass es in der islamischen Welt eindeutig steigende Tendenzen gibt, den islamischen Glauben auch immer mehr streng nach dessen Grundsätzen zu leben.

Die Zahl arabischer Gäste in Europa steigt
Trotzdem steigt die Zahl der Reisenden vor allem aus den Golfstaaten nach Europa Jahr für Jahr an. Allerdings achten sie immer mehr darauf in Hotels abzusteigen, die weder über Spielkasinos, Nachtklubs oder Bars verfügen. Dies ist auch der Grund, warum sich die Zahl der islamisch ausgerichteten Investitionen aus Dubai in europäische Hotelprojekte ständig erhöht, allerdings unter der Prämisse, dass nach den Vorschriften der Sharia gearbeitet wird. Die Hotels werden alle absolut alkoholfrei sein, was man in der Werbung jedoch als „gesund und familienfreundlich“ deklarieren will.

Die Jawhara-Hotels in Dubai, sind überzeugt, dass Sharia-Hotels ein Wachstumsmarkt sind. So planen auch Sie, weltweit zu expandieren – vor allem in Europa. Dann werden Hotels entstehen, in denen islamisches Recht gelten wird – gebaut für die reichsten der reichen Araber. Doch noch liegt das Augenmerk auf Dubai – auch deshalb, da vielen Moslems aus den VAE und anderen Ländern das liberalere Dubai ein echter Dorn im Auge ist.

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