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11.09.2009 09:49 Uhr
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Dubai: Ein riesiges Feuerwerk zur Metro-Eröffnung als Höhepunkt

Ein wahrlich historischer Moment für Dubai, als Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum um 21 Uhr Ortszeit den „Startschuss“ für ein neues Zeitalter im öffentlichen Nahverkehr in Dubai gab: Die supermoderne Metro nahm ihren Betrieb auf. Nicht einfach so, sondern, wie in Dubai üblich, mit einem riesigen Feuerwerk.

Superlative
Gigantisch, fünf Milliarden Euro teuer, luxuriös – das Wort „Metro“ ist ab sofort in der lange Liste der Dubai-Superlative präsent. Auch deshalb, da sie die weltweit längste vollautomatisch fahrende Metro ist. Und es sollen etwa 27.000 Fahrgäste stündlich transportiert werden. Auch der Eröffnungstermin wurde nicht zufällig gewählt: der 9.9.09 ist auch für Araber eine magische Glückszahl.

Eine Frage bleibt – und eine Antwort gibt es schon
Die große Frage ist jedoch, ob es gelingt, die erhoffte Zahl von 1,2 Millionen Fahrgästen täglich zu erreichen. Es gibt Untersuchungen, dass es keine Stadt weltweit gibt, deren Einwohner eine größere Affinität zu Autos hat als Dubai. Grund hierfür ist natürlich auch der geringe Spritpreis von etwa 25 Cent, allerdings kostet ein Metro-Fahrschein auch kaum mehr.

Um die Autofahrer zum Umstieg auf die Metro zu bewegen, kündigte die RTA, die Verkehrsbehörde Dubais, an, dass man die Mautpflicht auf Dubais Straßen ausbauen werde. Es wird langfristig damit gerechnet, dass die Mehrheit von Dubais Straßen nur noch gegen Gebühren befahren werden dürfen.

Verzögerungen, Tickets und die Sicherheit
RTA-Chef Al Tayer machte auch kein Hehl daraus, dass sich die Eröffnung weiterer Linien verzögern werde. Die Ursache hierfür sei die momentane finanzielle Situation. Trotzdem werden die Ticketpreise sehr niedrig sein. Für eine Kurzstrecke bezahlt man nur 1,80 Dirham, etwa 33 Cent. Nicht zu überhören waren auch gestern die Bedenken, ob eine führerlose Metro auch die notwendige Sicherheit garantiere. Al Tayer sagte, dass die Möglichkeit eines Computerfehlers nur bei 0,00009 Prozent liege.

Die Zahl der gestern Abend verkauften Tickets machten der RTA Mut, denn es waren unglaubliche 200.000. Und der erste Zug bewältigte seine erste offizielle Fahrt ohne jegliche Probleme. Auf die Minute genau erreichte er nach einer Stunde und vier Minuten die Station „Rashidiya“ um 22.15 Uhr.

Hier die wichtigsten Informationen kompakt
Die Züge

Die in blau-silbernen Farben lackierten Züge der sind 18 Meter lang, vier Meter hoch und drei Meter breit. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 110 Kilometer pro Stunde. Ein Zug kann bis zu 658 Passagiere transportieren, alle zusammen bis zu 23.000 in der Stunde.

Die Strecken
Die Länge der „Red Line“ beträgt 35 Kilometer und fährt teils unterirdisch, teils auf einem Viadukt von der „Rashidiya Station“ über das Terminal 3 am „Dubai International Airport“ über den „Creek“, dann entlang der Sheikh Zayed Road bis zum Yachthafen von „Dubai Marina“ bis zur Endstation „Nakheel Harbour and Tower“. Wichtige Zwischenstationen sind das Einkaufszentrum „Deira City“ und das „Dubai Financial Centre“.
Die „Red Line“ soll in den nächsten Monaten auf 52,1 Kilometer bis zum Freihafen „Jebel Ali“ verlängert werden.

Noch im Bau befindet sich die „Green Line“, die nördlichen Stadtteile „Al Qusais“, „Deira“ und die Altstadt am Creek mit den Bezirken am südlichen Creek-Ufer „Bur Dubai“ und „Jedaff“ verbinden wird. Ob der Eröffnungs-Termin Juni 2010 eingehalten werden kann, ist nach den Informationen der RTA zweifelhaft. In Planung sind die „Blue Line“ und die „Purple Line“.

Die Fahrzeiten
Die Dubai Metro verkehrt täglich zwischen fünf Uhr morgens bis nach Mitternacht. Ausnahmeregelungen und Beschränkungen an Feiertagen gibt es nicht. Die Wartezeiten zwischen den Zügen betragen lediglich 45 Sekunden maximal drei Minuten.

Die Tarife
Die Fahrt für die Kurzstrecke (3 Kilometer) beträgt 1,80 Emirate-Dirham (etwa 33 Cent). Für eine einfache Fahrt über alle zehn Stationen sind 5,80 Dirham (etwa ein Euro) zu bezahlen. Einzeltickets können auch erworben werden. Einheimische können bargeldlose zahlen und zwischen den wieder „aufladbaren“ Plastikkarten, den sogenannten „Nol Cards“ wählen, wovon es insgesamt vier gibt: „Silver“, „Gold“, „Blue“ und „Red“. „Silver“ ist die Standardkarte. „Gold“ ist teurer, mit ihr kann man in den komfortableren VIP-Waggons fahren. „Blue“ gilt nur mit Bild und in Verbindung mit einem persönlichen Ausweis. Alle Karten können mit maximal 500 Dirham (etwa 93 Euro) aufgeladen werden.

Die „Red Card“ ist für Touristen bestimmt und ist für maximal zehn Fahrten und 90 Tage gültig. Jede der Karten berechtigt ein Kind unter fünf Jahren gratis mitzunehmen.

Die Einteilung der Waggons
Die Dubai-Metro verfügt über separate Bereiche, die ausschließlich Frauen und Kindern vorbehalten sind. Weibliche Fahrgäste können aber selbst entscheiden, ob Sie in das Abteil für Damen oder in den gemischten Zug zusteigen wollen.

Verbote
Gepäck darf bis zu einem vertretbaren Limit mitgeführt werden. Verboten sind Haustiere, Fahrräder, Essen, Trinken, Rauchen und Musikhören. Die Fahrgäste sollen konservative Kleidung tragen (Touristen in Unterhemd, Sandalen und kurzen Shorts können abgewiesen werden). Verstöße und mutwilliges Zerstören der Einrichtungen werden mit hohen Geldstrafen und bei Wiederholungstätern mit Fahrverbot geahndet.

Maximale Fahrtzeit
Ein Verweilen in den Zügen von mehr als drei Stunden ist nicht erlaubt. Wer zwischendurch aussteigt, um einzukaufen, darf sich bis zu 30 Minuten an den Metro-Stationen aufhalten.

Behindertengerecht
Alle Stationen sind für Rollstuhlfahrer per Aufzug erreichbar. Sie werden von Mitarbeitern der RTA betreut. Die Wege zum Bahnsteig sind für Sehbehinderte farblich markiert. Deutliche Ansagen (in arabischer und englischer Sprache) in den Zügen helfen Hörgeschädigten. Die Stationen und die Waggons sind in hellen Farben gestaltet und mit international üblichen Symbolen beschildert.

Busanbindung, „Park and Ride“
Das „Park and Ride“-System mit Busanbindungen zu den Metro-Stationen wird weiter ausgebaut. Die Busse werden die Fahrgäste aus den umliegenden Bezirken abholen und kostenlos zur nächsten Metro-Station bringen, wenn man ein Metro-Ticket besitzt. An den bisher fertigen zehn Stationen wurden bisher 8700 Stellplätze geschaffen. 19 klimatisierte Fußgängerbrücken führen über die Sheikh Zayed Road.

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