Auszug aus der Presseankündigung „Der Aufstieg und Fall Dubais als Weltkulturmetropole: Aus der Traum. Die hochfliegenden Kulturpläne des Emirates Dubai am Persischen Golf wurden sprichwörtlich in den Sand gesetzt. Ein Opernhaus von Zaha Hadid, ein Kulturareal mit Museum von Rem Kohlhaas, die fertigen Entwürfe für mehr als ein Dutzend Theater-, Konzert - und Ausstellungsgebäude von schwindelerregenden Ausmaßen - wie alles in Dubai. Die globale Finanzkrise hat zugeschlagen, fast über Nacht. Die ernüchternde Konsequenz für ein Emirat, das Kultur als bloßen Wirtschaftsfaktor sah, als Entertainment und Touristenattraktion. Der Bau und Betrieb von Theatern und Museen wurde privaten Investoren und Renditejägern überlassen. Das Emirat Dubai, gewöhnt an superlative Pressemeldungen, hat viel Prestige verloren. Sein oberster Kulturmanager, der Deutsche Michael Schindhelm, der Westkultur und know how ins Arabische übersetzen sollte, musste gehen. Plötzlich war nichts mehr zu verwalten. „Dubai Speed“ heißt sein Buch, das Schindhelms bittere Erfahrungen als Chef der Kulturbehörde Dubais beschreibt. Es sei keine Abrechnung, sagt der Schindhelm. Dennoch ist es ein erschreckender, mitunter verzweifelter Blick auf die fatalen Abhängigkeiten zwischen Macht-, Finanz- und Kulturstrukturen in Dubai. „Das ist leider globaler Zeitgeist von heute“, resümiert Schindhelm.“