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26.03.2010 18:55 Uhr
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Die Kampagnen deutscher Medien gegen Dubai sind unerträglich

Es scheint, als hätten vor allem die „Bild-Zeitung“, aber auch einige andere Medien, ihre Redaktionen zu „negativen“ Dubai-Meldungen verdonnert.

Besonders beliebt sind Schlagzeilen über Vorfälle in Dubai, wenn Paare sich nicht an Sitten und Gebräuche und an geltende Gesetze halten und in die Mühlen der Justiz geraten oder wenn es um Alkohol geht.

Dubai, Abu Dhabi und die Religion
Reiseziel-Dubai hat dieses Thema schon einmal behandelt, aber anscheinend muss man es nochmals vertiefen. Wir haben prophezeit, dass der Geldsegen aus Abu Dhabi nicht ohne Einfluss auf die eher liberale Durchsetzung geltender Gesetze in Dubai bleibt. Die Dubai-Behörden und auch die Gerichte urteilen seit einigen Monaten um einiges strenger. Dies kann man auch in emiratischen Zeitungen lesen.

Vergleiche drängen sich auf
In Dubai leben sehr viele streng gläubige Muslime, deren Leben sich nach den Regeln des Islam abspielt, was sich auch in den Gesetzen der VAE widerspiegelt, und zwar so, wie in jedem anderen islamischen Land auch – ohne wenn und ohne aber.
Nun hat jedes Land, so wie in der westlichen Welt auch, einen gewissen Spielraum, wenn es um die Durchsetzung von Gesetzen und Vorschriften geht. Die einen sind liberaler, die anderen strenger. Ein Beispiel: In den Niederlanden ist Haschisch legal, in Deutschland wird schon der Besitz hart bestraft.

In Dubai und Deutschland gleich: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe
Solche Unterschiede gibt es auch in der arabischen Welt: Saudi-Arabien zum Beispiel greift bei entsprechenden Verstößen wesentlich härter durch als die Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten – und hier wiederum ist man in Dubai immer noch am liberalsten. Aber! Auch hier gibt es irgendwo Grenzen, vor allem dann, wenn sich Emiratis über das Verhalten auch von den sogenannten „Expats“, also den Ausländern, die in Dubai leben, offiziell beschweren.
Dies kann auch Touristen treffen, wobei daran erinnert werden sollte, dass auch in Deutschland Unwissenheit nicht vor Strafe schützt.

Die Sache mit dem Alkohol
Was für das Verhalten von Mann und Frau in der Öffentlichkeit gilt, gilt auch für den Alkohol. In den deutschen Medien konnte man nicht genug davon bekommen Dubai anzuprangern, weil man das Kochen mit Alkohol untersagt hat.
Unterschlagen haben die Medien jedoch, dass es hierfür schon seit vielen Jahren ein Gesetz gibt, das dies verbietet.

Trotzdem haben Restaurants mit Alkohol gekocht, haben dies aber nicht gekennzeichnet – und so kam es vor, dass Muslime Alkohol serviert bekamen, ohne darüber informiert worden zu sein.

In den letzten Monaten haben sich deren Beschwerden gehäuft, und die Behörden bestehen jetzt auf die Einhaltung des Gesetzes.
Da drängt sich doch ein Vergleich auf: Was wäre in Deutschland los, wenn Bäcker, Konditoren oder Köche Haschisch in ihren Produkten verwenden würden?

Halbwahrheiten in deutschen Medien
Verschwiegen haben die deutschen Medien aber auch, dass in den großen internationalen Hotels, in denen legal Alkohol ausgeschenkt werden darf, auch weiterhin mit Alkohol gekocht werden kann. Aber dies zu schreiben würde nicht zur negativen Stimmungsmache passen.

Die Rechtsprechung ist nicht eindeutig
Noch einmal zurück zum Verhalten in der Öffentlichkeit. 2009 wurden in Dubai 82 Fälle aktenkundig, von denen nur Sex in der Öffentlichkeit mit Gefängnis bestraft wurde, in den meisten Fällen hat man die Pärchen ins nächste Flugzeug gesetzt und wieder nach Hause geschickt.

In der ersten Instanz wird fast immer ein härteres Urteil gesprochen (vermutlich zur Abschreckung) als in der zweiten, auf jeden Fall aber mussten die Angeklagten Dubai verlassen.

Schuld haben auch die Dubai-Behörden selbst
In den letzten Tagen hat über das oben Beschriebene in Dubai eine heftige Diskussion in den dortigen Medien begonnen, in der auch den Behörden Vorwürfe gemacht wurden.
Setzen diese doch voraus, dass jeder Urlauber auch weiß, was man in Dubai toleriert und was nicht (siehe auch http://www.reiseziel-dubai.de/..kleidung.php).

Noch immer sieht man in Dubai über bestimmte Verstöße hinweg, aber man darf sich darauf nicht verlassen. Ist ein Kuss in der Öffentlichkeit bei uns völlig normal, sollte man dies schon aus Respekt vor den Muslimen in Dubai nicht tun.

Dubai ist zwar eine kosmopolitische Stadt, mit mehr als 200 Nationalitäten, rund 35 Religionsgemeinschaften und Millionen von Besuchern aus aller Welt, aber der Islam ist Staatsreligion, die es zu beachten gilt.

Leserbriefe fordern Klarheit und Rechtssicherheit
Tatsache ist aber auch, dass niemand so ganz genau weiß, was toleriert wird und was nicht. In Leserbriefen wird gefordert, dass die Behörden Klarheit schaffen sollen. Zwar gibt es, wie oben bereits geschrieben, Gesetze, jedoch wird einiges toleriert, anderes wiederum nicht.

Deshalb verlangen vor allem die „Expats“, von den Emiratis auch „Sexpats“ genannt, dass bereits in Flugzeugen oder Schiffen Broschüren verteilt werden, um den Besuchern Dubais auch Rechtssicherheit zu geben.
Es wird sogar gefordert, dass zumindest in Flugzeugen vor der Landung in Dubai auch entsprechende aufklärende Filme gezeigt werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Deutsche Medien: Intoleranz und Widersprüche
Was aber in der deutschen Medien-Berichterstattung auffällt ist ein hohes Maß an Intoleranz und Widersprüchen. So liest man auch in der „Bild-Zeitung“ immer wieder von der Forderung, dass sich Ausländer in unsere Gesellschaft integrieren müssen, sich unseren Sitten und Gebräuchen anpassen sollen. Auf der anderen Seite verleumdet man ein islamisches Land, das genau dies auch von seinen Ausländern verlangt. Fehlt nur noch, dass die „Bild-Zeitung“ emiratische Medien anklagt, dass auf ihren Titelseiten keine nackten Frauen zu sehen sind.

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