Dubai News - Verkehr


08.12.2008 12:28 Uhr
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300 Taxifahrer protestieren gegen Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne

Mit einem Massenprotest haben sich etwa 300 Taxifahrer an die Regierung der VAE gewandt, um bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn zu bekommen. Ihre Aktion war deshalb so außergewöhnlich, da sie der Regierung Lohnbescheinigungen und Kontoauszüge schickten, die beweisen, dass man mit diesen Löhnen nicht überleben kann.

Ein Taxifahrer muss am Tage 260 Dirham (etwa 55 Euro) einfahren. Bei den niedrigen Taxipreisen in Dubai ein stolze Summe, die die Fahrer dazu zwingt, oft 16 Stunden am Tag zu fahren, obwohl es ein Gesetz gibt, dass sie nicht mehr als elf Stunden hinter dem Lenkrad sitzen dürfen.
Das Hauptproblem für Taxifahrer ist jedoch, dass sie in ihren Heimatländern oft Kredite um die 1700 Euro aufnehmen mussten, um Visagebühren, Kosten für den Führerschein und die Reisekosten zu finanzieren.

Diese Kredite müssen die Fahrer von ihrem Monatslohn von etwa 250 Euro bedienen - und von diesem geringen Lohn auch noch ihre Familien ernähren. Damit kann in der Tat – egal in welchem Emirat – niemand überleben.

Doch damit nicht genug, denn entschließt sich ein Fahrer wieder nach Indien oder Pakistan zurückzukehren, dann verlangen die Taxi-Unternehmen dafür ein Abstandszahlung von über 2000 Euro von den Fahrern.

Wir haben gestern darüber berichtet, dass den asiatischen Gastarbeitern jetzt durch eine Initiative von Scheich Al Maktoum in seiner Funktion als Vizepräsident der VAE geholfen werden soll, denn die Unternehmen, auch die Taxi-Firmen, halten sich kaum an die arbeitsrechtlichen Vorschriften. Jetzt will man durch mehr Personal die Kontrollen zur Einhaltung der Gesetze verstärken.

Taxifahren in Dubai ist sehr billig, und ein Trinkgeld hat hier eine völlig andere Funktion als in Deutschland. Es trägt im wahrsten Sinne des Wortes zum Überleben der Fahrer bei. Deshalb sollten Urlauber mit einem Trinkgeld für die Taxifahrer nicht zu knauserig sein.

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