Die traditionelle Kopfbedeckung der Männer in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist die Guthra, die auch Kufiya oder Shemagh genannt wird. Die Guthra ist ein quadratisches Tuch, das es nicht mehr nur im traditionellen Weiß, sondern in verschiedenen Farben gibt. In Form gehalten wird das zu einem Dreieck gefaltete Tuch auf dem Kopf vom Agal. Dieser meist schwarze Strick wurde traditionell von den Beduinen auch als Haltestrick für ihre Kamele genutzt.
Neben der Art, die Guthra mit dem Agal zu tragen, sind je nach Region und Alter des Trägers auch andere Stile möglich. Beliebt ist besonders bei Männern, die Wert auf einen sportlichen Look legen, die moderne Variante, bei der die Kopfbedeckung nach Art eines Turbans gebunden wird. Bei den verwendeten Materialien gibt es regionale Unterschiede. Während Bergbewohner eher auf dicke Wollstoffe setzen, bevorzugen die Männer in den heißeren Regionen der Vereinigten Arabischen Emirate eher leichte Baumwollstoffe.
Im Wesentlichen unterscheidet sich die Guthra in den Emiraten kaum von denen, die in den anderen Golfstaaten getragen werden. Dennoch hat jedes Land seine ganz speziellen Eigenheiten.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten sind Guthras in verschiedenen Farben zu sehen, die jedoch keinen Rückschluss auf den sozialen Status des Trägers zulassen. Neben dem rein weißen Tuch ist auch die rot-weiß karierte Variante weit verbreitet, deren bunte Akzente eine farbliche Abwechslung ins Outfit bringen, das meist von der weißen Kandora, einem langen, wallenden Gewand bestimmt wird. Besonders in den kühleren Wintermonaten greift der modebewusste Mann in den Emiraten aber auch gerne auf die Farbe Navy-Blau zurück, in der Guthra und Kandora gut kombiniert werden können.
Das rot-weiße Tuch ist eher in Saudi Arabien als in den Emiraten zu sehen. Besonders schwere und farbenfrohe Kleidung wird dagegen vorzugsweise in den kühleren Bergregionen des Oman und der nördlichen Emirate getragen.
Bei der Art, die Guthra zu tragen, gibt es keine verbindlichen Vorschriften. Allgemein wird die Variante in Verbindung mit dem schwarzen Agal aber bei gesellschaftlichen Anlässen verwendet, während die legere Art, das Tuch wie einen Turban zu binden, eher in der Freizeit und bei weniger formellen Aktivitäten bevorzugt wird. Die traditionelle Art mit dem Agal findet besonders bei etwas älteren Männern Anklang, während sich Jüngere eher anderen Stilen zuwenden.
Die Kandora, das knöchellange, meist weiße Gewand der Emiratis, ist auch unter dem Namen Dishdasha bekannt. Es stellt nicht nur einen perfekten Schutz gegen die starken Sonnenstrahlen dar, sondern sorgt gleichzeitig für eine effektive Kühlung des Körpers bei hohen Temperaturen. In früheren Zeiten war der Stoff der Kandora eher sandfarben gefärbt und damit an die Verhältnisse der Wüste angepasst. Heute gibt es Kandoras nicht nur im beliebten Weiß, sondern auch in anderen Farben wie Braun oder Dunkelblau. Ganz gleich welche Farbe das Gewand auch hat, untadelig rein hat es in jedem Fall zu sein. Und sitzen muss es wie ein perfekter Maßanzug.
Die meisten Männer in den Vereinigten Arabischen Emiraten tragen zu ihrem Nationaldress in den heißen Sommermonaten leichte Ledersandalen. Im kälteren Winter und bei wichtigen offiziellen Anlässen gehören aber auch geschlossene Schuhe zum festen Bestandteil der Garderobe.