Jumeirah Moschee - Dubais religiöses Wahrzeichen

Die Diskussionen über das eigentliche Wahrzeichen Dubais sind ein echter Dauerbrenner. Das hat auch gute Gründe: Es gibt zu viele davon. Schnell sind vor allem Urlauber dabei, beispielsweise das Burj al Arab oder den Burj Khalifa zu nennen, nicht aber die größte und schönste Moschee Dubais, die "Jumeirah Moschee".

Von der Bedeutung der Moscheen

Moscheen gehören in den vom Islam geprägten Ländern zum Erscheinungsbild einer jeden Stadt und Ortschaft. In großen Städten laden oft Hunderte Moscheen die Gläubigen zum Gebet ein. Das Spektrum in Dubai reicht von einfachsten kleinen Moscheen, die von den umstehenden Wolkenkratzern optisch erdrückt scheinen, bis hin zu architektonischen Meisterleistungen, die auch Menschen anderer Glaubensrichtungen begeistern und faszinieren.
Das Recht auf eine naheliegende Moschee
Es gibt in Dubai - wie in islamischen Ländern üblich - natürlich noch weitere Moscheen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Sie sind allesamt aufgrund eines verpflichtenden Dekrets der Herrscherfamilie errichtet worden. Jeder Einwohner soll in seinem Wohnbezirk nicht mehr als einen Kilometer zu den täglichen fünf Gebeten gehen müssen.

Zum Freitagsgebet nehmen Muslime aber gerne längere Wege zu einer größeren Moschee in Kauf. Im gewaltig expandierenden Emirat nimmt deshalb auch die Zahl der Moscheen in ständig zu.

Die "Jumeirah Moschee" ist auch für Nicht-Muslime zugänglich

Bis auf wenige Ausnahmen sind die Moscheen nur für Muslime zugänglich, aber es gibt glücklicherweise auch Ausnahmen - und zu ihnen gehört die "Jumeirah Moschee", die auch für Nicht-Muslime im Rahmen einer Führung zugänglich ist. Sie rangiert deshalb auf der Sightseeing-Liste vieler Dubai-Besucher ganz weit oben.

Die exponierte Lage in Dubai

Die "Jumeirah Moschee" wurde in den Jahren 1975 bis 1978 auf Veranlassung der Herrscherfamilie Maktoum für die Bewohner des Stadtteils Jumeirah am Beginn der Jumeirah Road erbaut, wo sich auch der Haupteingang der Moschee an der Ecke Al-Dhiyafah Road befindet. Es kommen sporadisch auch immer wieder Angehörige der Herrscherfamilie an einem Freitag zum Gebet. Gepflegte Grünanlagen und Palmen trennen die "Jumeirah Moschee" optisch von der direkt vorbeiführenden und vielbe-fahrenen Jumeirah Road.

Wunderbare Architektur eines strahlenden Gebäudes

Fasziniert stehen die Besucher vor der Moschee, wenn am Tag die fünf Kuppeln und die zwei schlanken 70 Meter hohen Minarette dieses Dubai-Wahrzeichens im Sonnenlicht erstrahlen. In der Dunkelheit beleuchten zahlreiche Scheinwerfer wirkungsvoll dieses Gebetshaus.

Nachts treten die gestalterischen Elemente des aus elfenbeinfarbigen Kalkstein errichtete Gebäude der Außenfassade durch das Wechselspiel von Licht und Schatten noch deutlicher hervor als tagsüber.

Kuppeldach und Minarette

Schon beim Betreten des Haupteingangs fallen die kunstvollen schweren Leuchter ins Auge, die von der Decke des Vorraums herabhängen.

Der Innenraum (Gebetsraum) wird von einem von symmetrisch angeordneten Säulen und Arkaden getragenen Kuppeldach dominiert, an den Seiten ragen die beiden grazilen Minarette (Das Minarett ist der Turm einer Moschee, von dessen Brüstung früher der Gebetsrufer (Muadhin) den Gebetsruf (Adhan) ausrief) empor, von denen die Gläubigen heute per Lautsprecher zum Gebet gerufen werden.

Faszinierendes im Inneren

Die Optik und die Architektur des Außenbereichs setzt sich nahtlos im Innenbereich fort, wo man die türkischen und ägyptischen Einflüsse erkennen kann. Die Ausstattung der Moschee ist eher schlicht, so dass die Gläubigen nicht vom Gebet abgelenkt werden.

Durch die Fenster fällt dezentes Licht, der Innenraum wird zusätzlich von zahlreichen Messinglampen in marokkanischem Design erhellt. Die große Hauptkuppel mit ihrem imposanten Kronleuchter ruht über dem zentralen Gebetsraum, die vier kleineren Kuppeln sind über den Seitenschiffen platziert.

Vorbild war die Mohammed-Ali-Moschee in Kairo

Die "Jumeirah Moschee" gilt weltweit mit ihren ausgewogenen Proportionen als beeindruckendes Beispiel moderner islamischer Architektur.

Als Vorbild diente die historische Mohammed-Ali-Moschee in Kairo, obwohl die Jumeirah-Moschee wesentlich kleiner ist.

Platz für 1200 Gläubige

Die "Jumeirah Moschee" wird im weltweiten Vergleich den mittelgroßen Moscheen ihrer Art zugerechnet: In ihrem Gebetsraum können sich bis zu 1200 Gläubige versammeln. Der Fußboden des Gebetshauses ist mit hellblauem Teppichboden ausgelegt, dessen in Dunkelblau gehaltenen Querlinien den Betenden die Orientierung in Richtung nach Mekka aufzeigen. In der sogenannten "Quiblawand" wird die vom Koran vorgeschriebene Gebetsrichtung der Muslime zur Kaaba in Mekka, dem höchsten Heiligtum des Islams, angezeigt. Rechts daneben findet sich die "Minbar", eine Kanzel, auf der der Prediger (Chatib) am Freitag die Predigt (Chutba) hält.

Frauen beten separat

Auf der linken Seite des Haupteingangs befindet sich, durch einen eigenen schlichten Eingang erreichbar, der Gebetsraum für die Frauen, der "Ladies Prayer Room". In der arabischen Welt sind die Gebetsräume nach Geschlechtern getrennt.
Dubai machte den Anfang mit der Öffnung für Nicht-Muslime
Viele Jahre war die "Jumeirah Moschee" die einzige Moschee in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die auch Nicht-Muslimen den Zutritt gestattet. Seit einiger Zeit kann auch die neu errichtete "Sheikh Zayed Moschee" in Abu Dhabi von Nicht-Muslimen besichtigt werden.

Moscheen-Führung sehr empfehlenswert

Führungen werden im Rahmen des "Open Doors Open Minds"-Programms vom "Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding (SMCCU) angeboten. Ziel der Führungen ist es, das gegenseitige Verständnis zwischen Einheimischen, ausländischen Arbeit-nehmern und Dubai-Besuchern zu vergrößern. "Reiseziel Dubai" empfiehlt unbedingt eine Führung durch die Moschee, denn der Informationsgehalt über den Islam im Allgemeinen und die Architektur der Moschee im Besonderen ist unverzichtbar, um die Bedeutung dieser Religion und ihrer Moscheen zu verstehen.

Die Mitarbeiter des "Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding" erläutern und demonstrieren in unterhaltsamer und angemessener Weise die Grundzüge des islamischen Glaubens mit seine fünf Säulen (Glaubensbekenntnis, Gebet, Almosen, Fasten, Pilgerfahrt nach Mekka), den Waschungen, den Gebetsritus und die Gemeinsamkeiten der drei Buchreligionen (Judentum, Christentum, Islam).

Einige Details

Führungen:

Jeden Samstag, Sonntag, Dienstag und Donnerstag um 10 Uhr. Die Führungen finden in englischer Sprache statt und dauern etwa 1,5 Stunden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Privatführungen in anderen Sprachen zu buchen.
Treffpunkt ist gegen 9:50 Uhr vor der Moschee. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kleidung: Konservative Kleidung aller Besucher ist unverzichtbar: Erwünscht sind weite Hosen oder lange Röcke, lange Ärmel, und ein Kopftuch für Damen.

Regeln, die man beachten muss

Vor dem Betreten der Moschee muss man die Schuhe ausziehen.
Bücher in den Regalen im Inneren der Moschee dürfen nicht angefasst werden.
Kinder unter 5 Jahren sollten nicht mitgebracht werden.
Vergessen Sie nicht Ihre Kamera! Fotografieren ist erwünscht!

Fragen und Antworten

Die Informationen bei den Führungen sind zurückhaltend formuliert. Es entsteht niemals der Eindruck, dass Andersgläubige bekehrt werden sollen. Die Teilnehmer der Führung haben jederzeit die Möglichkeit, persönliche Fragen bezüglich Islam, Sitten, Gebräuchen und Kultur der Vereinigten Arabischen Emirate zu stellen - ein wichtiger Teil der Führungen.

Die Fragen werden gerne fundamentiert und ausführlich beantwortet - auch wenn sie kritisch und unbequem sind, denn schließlich soll das gegenseitige Verstehen und aufeinander Zugehen gefördert werden.