Das Bastakiya-Viertel in Bur Dubai ist das historische Erbe Dubais, oft vom Abriss bedroht, heute ein Besucher-Magnet. Erbaut im 19. Jahrhundert von steinreichen persischen Perlen- und Textilhändlern, die in Dubai steuerfrei ihren Geschäften am Creek nachgehen konnten.
Dubai wurde im 19. Jahrhundert wesentlich von den Persern geprägt, die Teilen der einheimischen Bevölkerung sogar einen gewissen Wohlstand brachten.
Die Perser bauten ihre Häuser aus Kalkstein, Lehm und Muscheln - und erfreulich, bei den heutigen Renovierungsarbeiten wird mit identischen Materialien gearbeitet. Jedes der Häuser im Bastakiya-Viertel ist reich mit arabischer Kunst verziert, verfügt über einen eigenen Innenhof, und oben drauf sitzen die einstigen "Klimaanlagen", die persischen Windtürme. Nicht nur diese "Kühlanlagen" brachten die Perser aus ihrer Heimat mit, auch der Name Bastakiya ist von der persischen Stadt Bastak abgeleitet.
Heute steht Bastakiya unter Denkmalschutz und mauserte sich zu einem echten Künstlerviertel mit Ateliers und Galerien, aber auch mit Museen, die an die Geschichte Dubais erinnern. Die wichtigsten privaten Galerien Dubais haben sich im Ambiente des "Open-Air-Museums Bastakiya" schon lange einen Namen gemacht, allen voran die "Majlis Gallery", die "Ostra-Galerie", die "SVA Art Gallery" oder das XVA Basta Art Café.
Bastakiya, das ist der echte Kontrast zum modernen Dubai, mit schmalen Gassen und Häusern, wie man sie sonst nicht mehr zu sehen bekommt. Dieser so wichtige Stadtteil Dubais macht heute nur noch etwa ein Prozent der ganzen Stadt aus, aber um zu entdecken und zu verstehen, wie die Emiratis in der Zeit vor dem Öl-Boom gelebt haben, reicht es allemal.
Schnell erkennt man, dass durch die enge der Gassen die Sonne kaum eine Chance hat, sondern der Schatten die Hitze erträglicher macht. Das sind auch für Besucher die besten Voraussetzungen, um in den vielen kleinen Geschäften zu stöbern, die Galerien zu besichtigen und in einem Künstler-Café eine Pause einzulegen: beispielsweise im "Basta Arts Café", im "Local House Restaurant", in der Majlis Galerie oder im XVA Guesthouse mit seiner Galerie.
Dass man Bastakiya heute überhaupt noch besichtigen kann, ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit, denn immer wieder sollte diese "Oase der Geschichte" Dubais niedergemacht werden, um neuen, supermodernen Gebäuden Platz zu machen. Einigen wenigen Menschen, die um ihren Stadtteil kämpften, ist es zu verdanken, dass wenigstens dieses eine Prozent noch vorhanden ist. Und leider erst sehr spät haben die Herrscher erkannt, dass man Geschichte und ihre Zeugnisse bewahren muss. Zwar spät, aber nicht zu spät!
Heute ist man bemüht, Bastakiya liebevoll zu restaurieren und halb verfallene Gebäude wieder zum Leben zu erwecken. Doch dem nicht genug, Bastakiya soll sogar noch erweitert werden, mit original nachgebauten Häusern, einem weiteren Museum, einem eigenen Kulturzentrum, weiteren Galerien und Restaurants.
Dubais Herrscher Scheich Al Maktoum hat erkannt, dass man Geschichte pflegen muss, aber auch, dass man damit eine weitere Attraktion für den Tourismus schaffen kann.