Kleiner geschichtlicher Rückblick
Das erste Hauptquartier der Polizei in Dubai war ein Fort, das "Naif Fort" in Deira, ein echtes Bollwerk aus besonders beständigem Lehm. Der damalige Herrscher Sheikh Rashid erließ bereits im Jahre 1939 eine Anordnung mit dem Ziel, die Sicherheit der Einwohner, die öffentliche Strafverfolgung und die Zivilgerichtsbarkeit durchzusetzen. Erst im Jahre 1956 wurde offiziell eine Polizeibehörde in Dubai ins Leben gerufen, und das "Naif Fort" wurde nicht nur Büro der Polizeikommandantur, sondern auch der Geheimdienste, einer Ermittlungsbehörde, diverser Offiziersquartiere, einem Pferdestall sowie einer Polizeischule. 1973 wurde das "Naif Fort" zu einer reinen Polizeistation umfunktioniert, nachdem das Hauptquartier der Polizei in neue Gebäude in Deira verlegt wurde.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sorgten noch Nachtwächter, die sogenannten "Nawateer", für die Bewachung der Herrscherpaläste, Wohnhäuser und Warenlager der Händler. Sie trugen lediglich eine Laterne mit sich und waren unbewaffnet. Bezahlt wurden Sie in unterschiedlichen Zahlungsformen von den Händlern und den Einwohnern. Passiert ist zu dieser Zeit nicht viel, mit Ausnahme kleinerer Streitigkeiten, die immer schnell gelöst werden konnten, schwerere Verbrechen sind gar nicht bekannt.
Dies änderte sich im Laufe der Zeit, so dass im Juni 1956 die erste offizielle Polizeieinheit in Dubai vom damaligen Sheikh Rashid bin Saeed Al Maktoum gebildet wurde, um die Einhaltung der Gesetze innerhalb des Emirats Dubai und entlang seiner Grenzen zu sichern. Diese Einheit bestand zunächst nur aus sechs Personen, die von 1956 bis 1958 vom britischen Oberkommandanten und ehemaligen Offizier der "Trucial Oman Scouts" Peter H. Clayton angeführt wurden. Unter dem Oberkommando von Major Peter George Lurimer (1958 bis 1965), der den Ruf eines Hardliners hatte, wuchs die Einheit bis 1960 jedoch schnell auf 106 und bis 1967 auf 450 Polizisten an.
Von 1965 bis 1975 übernahm der Brite Jack Briggs den Oberbefehl und wirkte an den ersten offiziellen Dienstvorschriften mit, die 1966 von Sheikh Rashid erlassen wurden, um die Polizeiarbeit zu modernisieren. Die Vorschriften definierten die Pflichten der Polizisten und stellten Richtlinien für alle Arbeitsvorgänge auf, die bis dahin nur über mündliche Befehle geregelt waren.
Anfang der 90er Jahre ordnete General Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum eine umfassende Restaurierung des "Naif Fort" an, um dieses als Fort und historisches Erbe zu bewahren. Zwischen Juli 1994 und Oktober 1997 wurde das Fort komplett saniert, vor allem im Inneren modernisiert, aber der einzigartige Charakter des Forts, der frühere Gefängnisturm "Al Makbad" und eine alte Kanone aus Gründungszeiten wurden in ihrer ursprünglichen Form erhalten.
Gleichzeitig wurde im ehemaligen Gefängnisturm ein Polizeimuseum, das "Naif Museum", eingerichtet, das gemeinsam mit der Wiedereröffnung der Polizeistation am 15. Oktober 1997 eingeweiht wurde.
1973 zog die Polizeibehörde in ihrem neuen Hauptquartier "Naif Fort" ein, und man teilte die Polizeitruppen in verschiedenen Abteilungen ein. Dazu gehörten der Geheimdienst, die Kriminalpolizei, die Verkehrspolizei, eine mobile Einheit und die Polizeischule. Die Anzahl dieser Abteilungen wuchs während der Dienstzeit des Oberkommandanten Oberst Abdullah Khalfan Abolhoul zwischen 1975 und 1980 auf zehn an.
Seit 1980 untersteht die gesamte Polizei Generalleutnant Dahi Chalfan Tamimi, dem dienstältesten Polizeioffizier, ein Spezialist für Geheimdienst und Kriminalermittlungen. Tamimi ist auch Chefermittler in der sogenannten Mossad-Affäre in deren Mittelpunkt die Ermordung des Hamas-Funktionärs Mahmud al-Mabhuh durch den israelischen Geheimdienst steht.
Heute wachen die über 10.000 Polizisten über die Sicherheit Dubais, unterstützt durch hochmoderne innovative Technologien; beispielsweise Satellitenkommunikation. Tamimi gründete auch 1986 eine Sondereinheit der Polizei, die mit dem SEK (Sondereinsatzkommandos) in Deutschland vergleichbar ist. Zu deren Aufgabengebiete zählen unter anderem Einsätze bei Katastrophen und Demonstrationen, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, Personenkontrollen bei Sportveranstaltungen oder bei eventuellen Ausschreitungen.
Im kleinen, aber interessanten Polizeimuseum kann man eine alte Polizeiuniform, die traditionell aus dem weißen Gewand der "Kandoorah", einem schwarzen Kopfband sowie einer Pistole ("Khanad") oder einem Gewehr ("Sharfa") bestand, bestaunen.
Heute tragen Polizisten moderne Uniformen und vor allem modernste Waffen. Besonders interessant ist ein Ausstellungsstück das zeigt, wie früher Gefangene gefesselt wurden: und zwar mit der "Al Hataba"-Methode, bei der Kriminelle zusammen oder einzeln mit an den Füßen befestigten Holzscheiten gefesselt wurden.